VON 1913 BIS ...
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DIE VEREINSHISTORIE DES „ SV SCHIERSTEIN 1913 E.V.“
E I N L E I T U N G :
Der Weg der „Dreizehner“, wie wir seit langem genannt werden, war von dem Tage der Gründung bis zum heutigen Jubiläum nicht immer einfach. Aber mit Idealismus, Kameradschaft und oft persönlichen Opfern, haben es die Mitglieder immer wieder verstanden, fast alle Hindernisse zu überwinden, die sich in den Weg stellten.
Nachstehend wollen wir versuchen, den Werdegang des Vereins aufzuzeichnen. Die Schilderung der Vereinsgeschichte beruht zum größten Teil auf Erinnerungen und alten Aufzeichnungen unserer Mitglieder. Bewusst haben wir darauf verzichtet, eine reine und genaue Chronik zu schreiben, denn dafür stehen nicht mehr alle Unterlagen zur Verfügung. Wir bitten daher um Verständnis, wenn sich Fehler eingeschlichen oder wenn wir etwas vergessen haben sollten.
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Mitgliedern und Freunden, die uns ihr Bildmaterial und ihre Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt haben.
1913 - D E R A N F A N G
Mit dem um sich greifen der Ideen von Turnvater Jahn und der durch neue soziale Schichtungen beeinflussten positiven Einstellung zu "Körper- und Leibesertüchtigungen" wurden überall sogenannte Arbeitersportvereine gegründet, die im Arbeiter-Turn- und Sportbund zusammengeschlossen waren. So kamen auch im Mai 1913 im "Deutschen Hof" junge Leute zusammen, um die FREIE TURNERSCHAFT SCHIERSTEIN zu gründen. Auf der Gründungsversammlung trugen sich folgende Mitglieder ein: Chr. Wink, Kaltwasser, Ebert, L. Schäfer, Gg. Schäfer, Fr. Schäfer, Neumann, Chr. Hilscher, Palmerich, Fr. Hettler, Ph. Schäfer I, Ph. Schäfer II, Joh. Moser und Jak. Moser.
Innerhalb kurzer Zeit kamen immer mehr neue Mitglieder hinzu und bald verfügte der junge Verein über eine stattliche Zahl aktiver Sportler, deren Begeisterung und Engagement kaum Grenzen kannte. Im Herbst 1913 fand im "Deutschen Hof" das erste Stiftungsfest statt. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt Sportgeräte im Wert von 3.000 Mark angeschafft, für deren Bezahlung sich die Mitglieder verbürgten. Für die damalige Zeit waren 3.000 Goldmark eine ungeheure Summe, die aber von den Idealisten aufgebracht wurde.
1914 - D E R E R S T E W E L T K R I E G
Die jungen Sportler konnten sich jedoch nicht lange ihres Vereins erfreuen, denn im August 1914 begann der erste Weltkrieg, der die meisten Mitglieder zwang, das Turnhemd mit dem feldgrauen Rock zu tauschen. Das Vereinsleben wurde mehr und mehr lahmgelegt und die noch nicht militärpflichtigen Mitglieder schlossen sich der Freien Turnerschaft Wiesbaden an, die den Sportbetrieb noch notdürftig aufrechterhielt. So gingen die Jahre dahin, die immer mehr Leid und Not brachten. Und dann war der letzte Schuss verhallt. Der Krieg war vorbei. Die Überlebenden kehrten in die Heimat zurück, doch Viele waren gefallen.
1918 - D I E B E S A T Z U N G S Z E I T
Im November 1918 besetzten die französischen Truppen unser Schierstein. Eine Besatzung, die fast 12 Jahre dauern sollte. In den Anfangsjahren machte sich die Besatzung für den Sportbetrieb sehr nachteilig bemerkbar, denn fast alles musste erst genehmigt werden. Eine solche Genehmigung zu bekommen, war oft nicht einfach. Aber trotz aller Schwierigkeiten - oder vielleicht gerade deshalb - ging der Weg des Sports steil bergauf. Die Mitglieder fanden sich zusammen und Ende 1918 nahm der Verein seinen Turn- und Sportbetrieb wieder auf.
Die Arbeit des Verein war vielseitig und auf breiter Basis angelegt. Neben den klassischen Turnübungen wurde noch Faustball und Raffball gespielt. Unsere Turner waren sehr erfolgreich, aber auch die Damenabteilung unter der Leitung von Chr. Wink zeigte beachtliches Können. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Einzel- und Mannschaftssiege bei den verschiedensten Wettbewerben errungen. Auch an dem ArbeiterBundes-Turntreffen in Leipzig nahmen unsere Aktiven teil und man konnte schöne Siege mit nach Schierstein bringen.
1922 - D E R F U S S B A L L R O L L T
Aber dies genügte den Mitgliedern noch nicht, denn Fußballbegeisterte machten auf einer Versammlung den Vorschlag, man solle doch im Verein auch den Fußballsport neben den anderen Sportarten betreiben. Der Vorschlag fand Zustimmung und König Fußball, damals noch ein junger Prinz, hatte wieder neue Anhänger gefunden. Das Fußballspiel war nicht unbekannt, denn man hatte vorher schon einige Freundschaftsspiele ausgetragen. Aber ein richtiger Spielbetrieb begann erst im Jahre 1922 mit der Meldung einer Mannschaft zu den Meisterschaftsspielen.
Der Arbeiter-Turn und Sportbund hatte auch einen eigenen Fußballverband, in dessen Bezirksgruppe man die Spiele begann. Als Spielort diente der alte Sportplatz am Hafen, auf dem bis 1951 die Spiele ausgetragen wurden. Der Verein hatte gutes Spielermaterial, das durch planmäßiges Training stetig verbessert wurde. Die Fußballer wurden auch nicht einseitig, da nicht nur Fußball gespielt, sondern auch weiter geturnt wurde. Bereits im ersten Spieljahr wurde ein guter Tabellenplatz im vorderen Drittel belegt.
1923 - M E I S T E R S C H A F T I M J U B I L Ä U M S J A H R
Als der Verein im Jahre 1923 sein zehnjähriges Stiftungsfest feierte, errangen die Fußballer die Meisterschaft und stiegen in die Bezirksklasse, die Vereine von der Lahn bis nach Bad Kreuznach umfasste, auf. Nachstehend die Meistermannschaft: Jütte, Diedrich, Klee, Fr. Schäfer, Zimmermann, F. Grachul, Ad. Grachul, Träger, Ph. Schäfer I, A. Gänssler, M. Gänssler
1927 - M E I S T E R D E R B E Z I R K S K L A S S E
In der Saison 1926/1927 glückte der große Wurf und die Meisterschaft der Bezirksklasse wurde mit folgender Mannschaft errungen: Theiss, Diedrich, Klee, P. Brousseaud, Zimmermann, Dietz, Winter, Ph. Schäfer II, Ph. Schäfer I, Dadischek, K. Gänssler.
Die Aufstiegsspiele zur höchsten Spielklasse mussten 1927 aus finanziellen Gründen (bedingt durch die damalige Arbeitslosigkeit) abgebrochen werden. Die Enttäuschung war natürlich groß und es galt Tiefpunkte im Vereinsleben zu überwinden. Aber der Verein erholte sich bald wieder und auch der Platz in der Bezirksklasse blieb ungefährdet.
1933 - D A S E N D E
Dann kam das Jahr 1933, das einen politischen Erdrutsch in Deutschland brachte. Der ArbeiterTurn- und Sportbund wurde aufgelöst, die Arbeitersportvereine verboten. Auch unser Verein fiel diesem Verbot zum Opfer. Das Vereinsvermögen im Werte von 5.000 Reichsmark wurden beschlagnahmt, dazu die unersetzlichen Erinnerungsstücke wie Pokale, Urkunden und Bilder.
Der Verein hat von diesen Dingen nie etwas zurück erhalten. Die Arbeit vieler Jahre zum Wohle des Sports wurde so mit einem Schlage vernichtet. Aber trotz des Verbots hielten die Mitglieder untereinander auch in den kommenden Jahren die Verbindung aufrecht. Die alte Kameradschaft, die sich jahrelang bewährt hatte, konnte nicht aufgebrochen werden.
1946 - D E R N E U B E G I N N
Wieder war ein Krieg verloren, der mit einer furchtbaren Katastrophe geendet hatte und wieder hatte so mancher das schreckliche Ende nicht mehr erlebt. Die Verhältnisse waren weit schlimmer, als sie es 1918 nach dem ersten Weltkrieg waren. Hunger, Not und Elend traten die Herrschaft an, doch nachdem die ersten Monate vergangen waren, regte sich das Leben und man hatte auch wieder andere Interessen, als nur die Sorge um das tägliche Brot.
So fanden sich im Januar 1946 die alten Mitglieder zusammen, um über die Zukunft des Vereins zu beraten. Es war eine traurige Bilanz, die gezogen werden musste: Man stand buchstäblich vor dem Nichts. Von dem einstmals gutgestellten Verein war nichts mehr übrig geblieben. Trotzdem beschlossen die Unverzagten, den Verein wieder an das Licht der Öffentlichkeit zu führen. Die beantragte Lizenz wurde von der amerikanischen Militärregierung erteilt und der Verein erhielt den Namen Turn- und Sportverein 1913 Wiesbaden-Schierstein.
Unter der Führung von Ph. Lasser ging man an den Neuaufbau. Jedes einzelne Stück musste unter persönlichen Opfern der Mitglieder herbeigeschafft werden. Allen, die damals in dieser schwierigen Zeit das Vereinsschiff wieder flott gemacht haben, sei an dieser Stelle mit Dank und Anerkennung gedacht. Dann endlich war es soweit: Der Verein startete seine erste öffentliche Veranstaltung nach dem Krieg.
Im Frühsommer 1946 wurde auf dem alten Platz am Hafen das erste Freundschaftsspiel gegen den SV Johannisberg ausgetragen. Unsere Mannschaft mit K. Haibach, Klee, Ehrengart, Konr. Haibach, W. Haibach, H. Laumann, Sauerwein, Gg. Brousseaud, Ph. Schäfer I, E. Laumann und Buske siegte mit 4:3 Toren, obwohl der Großteil der Mannschaft bereits im Alter zwischen 38 und 48 Jahren war.
1947/48 - W I E D E R I M S P I E L B E T R I E B
Eine Verjüngung der Mannschaft war dringend erforderlich, wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden sollte. Es kamen neue Spieler, die mit den älteren Kräften zu einer schlagkräftigen Mannschaft zusammengefügt wurden.
1947/1948 trat man mit zwei Mannschaften, unter der Leitung des Spielausschussvorsitzenden Ph. Schäfer I, in die Verbandsspielrunde der B-Klasse Wiesbaden ein. Am Ende der Saison konnte man einen guten Platz im Mittelfeld einnehmen. Auch die Turnabteilung hatte sich neu formiert und konnte ihre Arbeit erfolgreich gestalten.
1950 - D I E T R E N N U N G
Viele Heimatvertriebene waren mit den Schiersteinern zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen und man hätte mit dem erreichten zufrieden sein können... Doch innerhalb der Turnabteilung machte sich mehr und mehr der Drang zur Selbstständigkeit bemerkbar, der schließlich 1950 in den "Germania-Stuben" bei Fritz Haas zur Trennung führte.
Nach einer stürmischen Mitgliederversammlung erklärten die Turner ihre Abspaltung und gründeten einen neuen Verein unter der Bezeichnung "Freie Turnerschaft WiesbadenSchierstein". Der Austritt der Turnabteilung erschütterte den Verein schwer, der seit diesem Zeitpunkt den Namen "Sportverein 1913 WiesbadenSchierstein" führt. Man widmete sich nur noch dem Fußballsport und der Jugendarbeit.
Es war eine schwere Zeit für die 13er, als Walter Pohl mit einem verjüngten Vorstand die Geschicke des Vereins in die Hand nahm. Aber keine Rückschläge konnten Pohl entmutigen, keine Arbeit war ihm zu viel und wenn seine Mitarbeiter einmal den Mut verloren, dann war er es, der immer wieder einen Ausweg fand. Was Walter Pohl für die Vereinsarbeit war, das war Georg Brousseaud für die Aktiven.
"Schorsch" war als Übungsleiter und Mannschaftskapitän die Seele des Spielbetriebs. Er führte dem Verein neue talentierte Spieler zu und verjüngte so die Mannschaft. Für seine 13er war ihm nichts unmöglich und das blieb jahrelang so, bis ein schwerer Autounfall seiner sportlichen Laufbahn ein Ende setzte.
1952/53 - D E R S K AN D A L U N D D I E N E U E H E I M A T
Der Verein spielte nun in der B-Klasse Rheingau und die 1. Mannschaft eilte von Sieg zu Sieg. Größter Rivale war Viktoria Biebrich, mit der man Kopf an Kopf in der Tabelle lag. Schließlich konnte sich unsere Mannschaft doch deutlich absetzen und lag am vorletzten Spieltag uneinholbar auf dem 1. Tabellenrang. Da stellte sich heraus, dass der Verband die Freigabe von einem Spieler der 1. Mannschaft zu früh erteilt hatte.
Unseren Verein traf keine Schuld - aber der Traum vom Aufstieg war ausgeträumt, da alle Spiele wiederholt werden mussten. Die Belastung war jedoch zu groß, so dass man auf die Nachholspiele verzichtete. So landete unsere 1. Mannschaft abgeschlagen auf dem 9. Tabellenrang. In der Zwischenzeit hatte man auch den alten Sportplatz am Hafen den Amerikanern überlassen müssen und der Verein siedelte zum neuen Sportplatz Saareck um.
1953/54 - M I T T E L M A ß T E I L 1
Das Jahr 1953/54 brachte den 5. Platz in der BKlasse Wiesbaden. Es waren gute Spieler vorhanden und Trainer Oskar Rossel verstand sein Handwerk, trotzdem wollte die Mannschaft in den Punktspielen nicht richtig in Schwung kommen, während man bei Freundschaftsspielen hervorragende Partien ablieferte.
Am Fronleichnamstag 1954 nahm unsere Mannschaft in Kiedrich an einem Pokalturnier teil und erreichte den 2. Platz. Endspiel: SV Ffm.-Bockenheim - Schierstein 13 1:0
1954/55 - M I T T E L M A ß T E I L 2
Die Saison 1954/55 bescherte unserer 1. Mannschaft den 9. Platz in der B-Klasse Wiesbaden. Die Probleme aus der Vorsaison bestanden weiterhin.
1955/56 - V I Z E M E I S T E R U N D E I N W I E D E R S E H E N
In der Verbandsspielrunde 1955/56 wurde die B-Klasse Wiesbaden in zwei Gruppen aufgeteilt und unser Verein spielte in der Gruppe 2. Unsere Mannschaft wurde in dieser Saison 2. hinter Amöneburg. Die Mannschaft spielte mit folgenden Spielern: H. Müller, Weber, Schäfer, Püschel, Boss, Bischof, J. Herwig, F. Müller, Gg. Brousseaud, Heidl, Maßfeller Neben diesem spielerischen Erfolg gab es auch ein Wiedersehen mit einem befreundeten Verein.
Im Frühjahr 1956 erreichte uns ein Schreiben aus dem Saargebiet von dem Sportverein 1919 Oberlinxweiler. Die Sportfreunde waren 1926 Gäste unseres Vereins und sie hatten das schöne Schierstein am Rhein nicht vergessen. Nach einigen Briefen und einer Einladung zu Pfingsten trafen dann die Gäste zu Pfingstsonntag ein. Im Vereinslokal Ambrosius wurden sie durch den 1. Vorsitzenden Pohl, sowie einem Vertreter des Hessischen Fußballverbandes und des Verkehrsvereins Schierstein begrüßt.
Alle Gäste waren bei Mitgliedern untergebracht. Am Nachmittag traten sich die Mannschaften von Oberlinxweiler und Schierstein 13 gegenüber, wobei die Gäste eine original Grubenlampe als Zeichen ihrer Heimat überreichten, während der Vertreter unseres Vereins einen gestickten Wimpel in unseren blau-roten Farben als Erinnerung übergab. Das Spiel endete mit einem 1:0 Sieg für unsere Mannschaft.
1956/57 - D E R A U F S T I E G
Das Spieljahr 1956/57 brachte mit dem Aufstieg in die A-Klasse den Lohn für jahrelange Arbeit. Hier die Abschrift des Artikels des Wiesbadener Kuriers : "Schöner Saisonfeierabend für Schierstein 13. Ein befreiendes Lachen der Schiersteiner nach dem 2:0 Sieg über den alten Rivalen Freudenberg im letzten Punktspiel der B-Klassen-Saison löste alle bis dahin angestaute Spannung und Sorge in ein Nichts auf.
Das Ziel ist erreicht: Schierstein 13 ist Gruppensieger und damit aufstiegsberechtigt in die A-Klasse Wiesbaden/Rheingau. Die Bilanz weist 25:7 Punkte und ein Torverhältnis von 40:19 auf. Walter Pohl, der erste Vorsitzende der "13er", wird sich nur ungern all der Enttäuschungen erinnern, da die Schiersteiner in den vergangenen Jahren gar manches Mal dem erstrebten Aufstiegsziel so nahe waren, es im letzten Augenblick dann aber doch nicht erreichten.
Umso größer ist jetzt die Freude, gleichermaßen bei Aktiven wie Vorstandsmitgliedern. Dank gebührt den 19 Spielern, die in den Meisterschaftsspielen mitwirkten. Dank dem Spielausschuß mit seinem Vorsitzenden Ph. Schäfer I und nicht zuletzt dem Leiter des Übungsbetriebes, dem SVW-Vertragsspieler Fritz Aßmann, der sich mit "seinen" Schiersteinern viel Mühe gab und ihnen auch manches beibringen konnte, wie der Erfolg bestätigt. Insgesamt gab die Mannschaft sieben Punkte ab.
Zwei davon in der Vorrunde (3:7 in Niedernhausen) und fünf in der Rückrunde (2:2 in Bad Schwalbach, 2:3 in Hahn, 0:1 gegen Bleidenstadt), wobei das Spiel gegen Bleidenstadt nur die einzige Heimniederlage darstellt, sondern auch - da völlig unerwartet - eine gewisse Ernüchterung auslöste. In der Vorrunde war die Mannschaft stets in Front, eine Führung, die sie auch nach der beunruhigenden 2:3 Niederlage in Hahn nicht abgab.
Die 40 Schiersteiner Tore schossen: Herbert Schmidt (10), Gg Brousseaud (8), Fritz Müller (6), Kurt Remagen (5), Kurt Heidl (4), Adolf Maßfeller (3), Josef Herwig (2), Rudi Herwig (1), Karlheinz Bischoff (1). Der Altersunterschied war unter den einzelnen Spielern recht erheblich. Zählte der "Benjamin" Josef Herwig ganze 19 Lenze, so ist der Senior Heidl schon 41. Von den 19 verwendeten Spielern machten Georg Brousseaud (Spielführer), Schäfer und Boss sämtliche Punktspiele mit.
Einmal fehlten Herbert Schmidt und Maßfeller. Zur Meisterelf zählen außerdem: Bischof, Wrobel, Galle, Püschel, Horst Müller, Fritz Müller, Remagen, Heidl, Isaak, Jahnke, Josef Herwig, Rudi Herwig, Weber und Jantsch." Ein wichtiger Punkt der Vereinsgeschichte war erreicht, der mit einer schönen Meisterschaftsfeier am 25.05.1957 in der Turnhalle in Schierstein gekrönt wurde.
1958/59 - D E R A B S T I E G
Leider musste Schierstein 13 nach 2 Jahren die A-Klasse wieder verlassen und wieder in die B-Klasse Wiesbaden absteigen. Bedingt durch Verletzungen und Abwanderungen musste eine verjüngte Mannschaft gestellt werden, die trotz größter Tapferkeit den Klassenerhalt nicht sichern konnte.
1963 - 5 0 J A H R E „ S V S C H I E R S T E IN 1 9 1 3 e. V . “
Im Jahr 1963 feierte der Sportverein 1913 Schierstein sein 50 jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr befanden sich 6 Mannschaften im Spieltrieb: 1. Mannschaft, 2. Mannschaft, AHMannschaft, B-Jugend, C-Jugend, D-Jugend. Außerdem waren die Betriebsmannschaften der Firmen Söhnlein Rheingold und Trepel KG dem Verein angeschlossen.
1964/65 - D I E T O R F A B R I K
In der Saison 1964/65 erreichte die 1. Mannschaft den 5. Tabellenrang mit 42:12 Punkten, erzielte dabei aber 125 Tore und stellte damit den besten Sturm der Liga. Norbert Schlemmer erzielte unglaubliche 45 Tore in 20 Spielen.
1966/67 - D I E D I V A V O M S A A RE C K
In der Saison 1966/67 in der neuen B-Klasse Rheingau wurde man Vorletzter mit 17:43 Punkte und 51:97 Toren. Durch das stete auf und ab wurde das Markenzeichen der "Diva vom Saareck" geprägt.
1971/72 - D E R N E U A U F B A U
Irgendwann macht es auch dem treuesten Spieler oder Anhänger eines Vereins keinen Spaß mehr, über Jahre hinweg mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen und so entschloss man sich, Nägel mit Köpfen zu machen. Durch die guten Kontakte des neuen Spielertrainers Norbert Schlemmer, der nach Schierstein zurückgekehrt war, kamen allein neun Spieler aus Walluf neu in den Verein.
Die Saison 71/72 war eine Saison, in der es endlich wieder Spaß machte, der Mannschaft zuzusehen. Wenn auch am Ende "nur" ein dritter Platz heraussprang, so hatte die Mannschaft durch ihre Leistungen zwischenzeitlich den Wiesbadener Kurier zu der Schlagzeile veranlasst: "Wer stoppt Schierstein 13?"
1973 - 6 0 J A H R E „ S V S C H I E R S T E I N 1 9 1 3 e. V .
“ Am 03.08.1973 kam es anlässlich des 60 jährigen Jubiläums am Saareck zu einem echten Knaller. Der frischgebackene Südwest Meister Mainz 05, der sich in den Aufstiegsspielen der Bundesliga bravourös geschlagen hatte, gab sich die Ehre.
Vor 600 Zuschauern bei sintflutartigen Regenfällen siegte der Favorit mit 9:1. Den Ehrentreffer erzielte Mattzatz. Egal ob Zuschauer oder Spieler, jeder war begeistert. Ein großer Tag für Schierstein 13. Aufstellung: Dietz, B. Feldhäuser, Bessler, Lanzendörfer, P. Ströhmann, Maier, Hampel, Mattzatz, Schlemmer, Schmidt, K. Feldhäuser, Arnet, J. Ströhmann
1979 – 2 . M AN N S C H A F T M E I S T E R D E R
R E S E V E R U N D E D E R K R E I S L I G A B
1988 - 7 5 J A H R E „ S V S C H I E R S T E IN 1 9 1 3 e. V .
“ Im Jahr 1988 feierte der Verein sein 75 jähriges Bestehen. Der Vorstand im Jubiläumsjahr setzte sich wie folgt zusammen: Walter Pohl (Ehrenvorsitzender), Norbert Plaar (1. Vorsitzender), Dieter Gommert (2. Vorsitzender), Jürgen Echternacht (1. Schriftführer), Inge Müller (1. Kassiererin), Ingrid Maier (2. Kassiererin), Joachim Bailleu (Spielausschussvorsitzender), Uwe Fiedler (Beisitzer für Öffentlichkeitsarbeit), Bernd Bouillon (Spielausschuss), Norbert Etz (Spielausschuss), Siegfried Müller (Spielausschuss)
1 9 8 8 - M I T 3 W E LT M E I S T E R G E G E N
S C H I E R S T E I N 1 3
Im Rahmen der Festwoche fand auch ein Einlagespiel gegen die „PORTAS-Traditionself“ statt, welche aus ehemaligen Bundesligaspielern bestand, die ihre aktive Laufbahn bereits vor einigen Jahren beendet hatten.
Darunter auch Gerd Müller, Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein, jene Spieler, die bei der WM 1974 mit der deutschen Nationalmannschaft im Endspiel gegen Holland durch einen 2:1 Sieg Fußballweltmeister wurden. Das Einlagespiel endete vor 800 Zuschauern mit einem klaren 7:1 für die „PORTAS-Traditionsmannschaft“ gegen einen fast chancenlosen SV Schierstein 13.
1989 - V O N D E R R O T E N B A R A C K E Z U M N E U E N
F U N K T I O N S G E B Ä U D E
Schon in den 70er Jahren hatten sich Verantwortliche des Vereins wegen des immer schlechter werdenden Zustandes der roten Umkleidebaracke (ein Markenzeichen des Saarecks) Gedanken über einen Neubau gemacht und waren bei der Stadt Wiesbaden vorstellig geworden. Trotz aller Schwierigkeiten gelang es dem Vorstand mit Norbert Plaar an der Spitze, mit der Stadt Wiesbaden alles unter Dach und Fach zu bringen um dann endlich die ersehnte Baugenehmigung zu bekommen.
1990 - D I E E I N W E I H UN G
Im Jahr 1989 wurde das Funktionsgebäude und das Vereinsheim auf der Sportanlage Saareck fertiggestellt. Hier die Rede des 1. Vorsitzenden Bernd Feldhäuser anlässlich der offiziellen Einweihung am 29.06.1990: "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, Freunde und Mitglieder des SV Schierstein 13. Der Wiesbadener Oberbürgermeister Achim Exner, der wegen der gleichzeitigen Eröffnung der Gibber Kerb leider verhindert ist, und der SV Schierstein 13 haben zur Einweihung des Funktionsgebäudes und des Vereinsheims hier ans Saareck eingeladen.
Besonders herzlich begrüße ich dazu Herrn Stadtrat Klaus Bensberg und die Vertreter der Stadt Wiesbaden, sowie den Schiersteiner Ortsbeiratsvorsitzenden Dieter Horschler und die Vertreter der Schiersteiner Vereine und Organisationen. Ebenso herzlich begrüße ich die Repräsentanten des Hessischen Fußballverbandes, der Wiesbadener Presse und diejenigen unter uns, die durch ihre aktive Mithilfe oder durch ihre großzügige Unterstützung dieses Bauvorhaben zum guten Ende gebracht haben. Liebe Gäste, bei solchen Anlässen ist es Tradition, dass Reden gehalten werden.
Ich will mit dieser Tradition nicht brechen, mich aber auf einige Dinge beschränken, damit wir gemeinsam recht schnell zum gemütlichen Teil übergehen können. Nach längerer Planung, bei der unser damaliger 1. Vorsitzender Norbert Plaar die treibende Kraft war, war es im Juli 1986 so weit. Der erste Spatenstich! Nach anfänglicher Begeisterung verringerte sich der Kreis der vereinseigenen "Bauarbeiter" mit fortschreitender Bauzeit. Spätestens hier wurde uns klar, dass die von uns angestrebte Bauzeit von rund 2 Jahren wohl etwas zu optimistisch war.
Nachdem wir die Bauunternehmung Gbr. Schmidt mit dem Rohbau des Kellergeschosses beauftragt hatten, ging es wieder voran. Bei der Errichtung des Rohbaus ab Kellerdecke war unser Mitglied Erwin Wink maßgeblich beteiligt. Ohne seine Kenntnisse wären wir hier arg ins Schleudern gekommen. Lieber Erwin, hierfür möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei Dir bedanken. Eine größere Sache war auch die Einrüstung des Neubaus, die unter der Regie von Albert Kubat und Ewald Feldhäuser erfolgte. Euch beiden unseren herzlichen Dank.
Nachdem das Dachgebälk von einer Zimmerei aufgeschlagen war, kam wieder eine Sternstunde des Vereins: an einem Samstag trafen sich fast ein Drittel aller "13er" und deckten innerhalb dieses Tages das Dach ein (bis heute scheint es auch noch dicht zu sein!). Jetzt feierten wir erst mal Richtfest! Nun ging es an den Innenausbau. Die Elektroarbeiten wurden von unserem Mitglied Rainer Lifka fachmännisch ausgeführt. Für deinen Einsatz, lieber Rainer, bedanken wir uns recht herzlich.
Nachdem der Heiz- und Warmwasserkessel im Erdgeschoss von der Firma Meurer installiert war, übernahm unser Mitglied Peter à Campo die weiteren Installationen im Gebäude. Auch hierfür bedanken wir uns herzlich. Nach Putz- und Estrich-Arbeiten schlug die Stunde für Wolfgang Maier, der circa 500 qm Boden- und Wandfliesen verlegte. Bei ihm müssen wir uns heute ganz besonders bedanken. Damit unser Vereinsheim eine gemütliche Atmosphäre bekommt, wollten wir unbedingt eine Holzdecke.
Nach einer Sammelaktion, bei der einige Mitglieder tief in die Tasche griffen, konnte das Material gekauft werden. Die Montage der Holzdecke war dann das Werk unseres Mitglieds Rolf Hettrich, unseres Ehrenvorsitzenden Walter Pohl und des "Alt-Platzwartes" Heinz Klerner. Herzlichen Dank an Euch. Danach fanden sich immer wieder Mitglieder, die tapeziert, gemalt und geputzt haben. Nach Abschluss eines Vertrages mit der BindingBrauerei wurde die Inneneinrichtung des Vereinsheims geliefert.
So konnten wir am 15.11.1989 die erste Jahreshauptversammlung im eigenen Heim durchführen. Liebe Gäste, ich komme nun langsam aber sicher zum Ende meiner Rede. An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass uns dieses Bauvorhaben ohne die Mitwirkung und Unterstützung einiger Schiersteiner Unternehmen wohl nicht gelungen wäre.
Ich bedanke mich deshalb ganz besonders bei den Firmen Krebs KG, Dow Corning, Trepel und der Hamburger Spedition. Den Mitarbeitern der städtischen Ämter gilt unser Dank für Ihre Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Zum Schluss noch ein Dankeschön an unseren Platzwart Klaus Bischoff, der allzeit Anlaufstelle für Firmen und Helfer war. Sollte ich noch jemanden vergessen haben, bitten wir um Entschuldigung. [...] Vielen Dank“
1991 - D A S E N D E D E R R O T E N B A R A C K E
Nachdem das neue Funktionsgebäude schon eine ganze Weile genutzt wurde, war es nun an der Zeit, das „alte“ zu entsorgen. Die rote Baracke hatte ausgedient und konnte letztendlich abgerissen werden. Mit Wehmut und der einen oder anderen Träne im Auge sahen die „13er“ dem Ende einer Ära entgegen.
In den vergangenen Jahren hatte man hier gemeinsam mit den „Hütern des Saarecks“, Heinz Klerner und Klaus Bischoff, viele schöne Stunden verbringen dürfen. Die nachfolgenden Bilder dokumentieren nur den Beginn „vom Ende“, spätere Aufnahmen wurden aus Gründen der „Pietät“ weggelassen.
1991 - 1 . u . 2 . M A N N S C H A F T M E I S T E R D E R
„ B- K L A S S E “
Trotz größter Bemühungen war es leider nicht möglich, ein Foto von einer der beiden Meistermannschaften zu organisieren. Stattdessen ist hier die Mannschaft abgebildet, die im August 1991 zum Saisonstart in der A-Klasse angetreten ist.
1997 - 2. M AN N S C H A F T U N G E S C H L A G E N M E I S T E R
D E R R E S E R V E I N D E R „ B - K L A S S E W I E S B A D E N “
2000 - A U F S T I E G I N D I E „ A -K L A S S E“
Nach dem unsere 1. Mannschaft 1992 aus A-Klasse abgestiegen ist und wieder in der untersten Klasse spielen mußte, erreichte unser Trainer Franz Hassler in seinem zweiten Amtsjahr erneut den Aufstieg in die A-Klasse Wiesbaden.
2000 – R E S E V E M A N N S C H A F T M E I S T E R D E R B - L I G A
2008 - E R S T E D A M E N M AN N S C H A F T A M S A A R E C K
Frauenpower beim SV Schierstein13, mit nicht weniger als 14 Spielerinnen im Gepäck, fragte Damentrainer Felix Fiegen im März bei den Verantwortlichen der 13er an, ob diese sich vorstellen könnten, eine Damenmannschaft in Verein zu integrieren. Unser Vorstand war von diesem Vorschlag sehr angetan und so bekamen die Fußballerinnen am „Saareck“ einen neuen Heimathafen.
2008 - 1 . T U R N I E R D E R H E R Z E N
In Kooperation mit dem „Verein für Sport und Gesundheit e.V.“ in Wiesbaden führten wir als SV Schierstein 13 das „1. Wiesbadener Turnier für Menschen mit Behinderung“ durch. Es fand am 17.05.2008 auf unserer Sportanlage „Saareck“ in der Saarbrücker Allee in Wiesbaden-Schierstein statt. Ab 10 Uhr trafen die 12 Mannschaften aus ganz Deutschland ein, um an dem Turnier teilzunehmen und um den Wanderpokal zu kämpfen.
Sieger des 1. Turniers der Herzen wurde die Mannschaft der Werkgemeinschaft Wiesbaden, die den von der WiesbadenStiftung gesponserten Wanderpokal von OB Helmut Müller, der gleichzeitig auch Schirmherr des Turniers ist, gemeinsam mit Horst Klee und Kristina Köhler überreicht bekam. Alle Teilnehmer bekamen dazu eine Medaille überreicht.
„Fußball verbindet, lässt Barrieren verschwinden und ganz nebenbei kann
man auf dem Fußballplatz wichtige Lebenskompetenzen wie Teamgeist,
Fairness und Konfliktfähigkeit erlernen.“
Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller
2009 - D A M E N I N I H RE R E R S T E N S A I S O N O H N E
P U N K T V E R L U S T M E I S T E R
Direkt im ersten Jahr nach Gründung wurde die Mannschaft von Trainer Felix Fiegen ungeschlagen und ohne Punktverlust souverän Meister in der Kreisoberliga Wiesbaden und stieg in die Gruppenliga Wiesbaden auf.
2010 – 40 J A H R E „ A L T E H E R R E N “
Seit ihrer Neugründung 1970 waren die „Alten Herren“ nun 40 Jahre ohne Unterbrechung Bestandteil des SV Schierstein 13, davon die letzten 30 Jahre unter der Leitung von Norbert Schlemmer. Zum Jubiläum wurden ein AH-Spiel und ein AH-Turnier ausgerichtet. Eröffnet wurden die Feierlichkeiten am 4. Mai mit einem Spiel gegen Biebrich 76.
Die Partie ging gegen klar überlegene 76er zwar mit 10:2 verloren, das Ergebnis aber konnte bei dem anschließenden „gemütlichen Beisammensein“ keinem die gute Laune vermiesen. Am darauf folgenden Tag wurde mit einem Kleinfeldturnier fortgefahren, das mit 12 Mannschaften besetzt war.
Im Endspiel konnte sich der FC Freudenberg gegen FSV Schierstein 08 durchsetzten und damit das höchste Preisgeld entgegen nehmen. Zum Abschluss sorgte noch ein Liveauftritt der jungen Band „Rock Tem“ für einen stimmungsvollen Ausklang der Jubiläumsfeier.
2011 - 2 . M A N N S C H A F T M E I S T E R D E R K R E I S L I G A B